Navarra gehört zu den grünsten Regionen Spaniens, und wie überall steht im Frühling und im beginnenden Sommer alles in voller Blüte, und die Feste im Freien haben Hochsaison. Während im Mai besonders die Viehzüchter ihre Fiestas feierten, ist der Juni geprägt von gastronomischen Festen, bevor im Juli der Startschuss fällt für die Sanfermines in Pamplona mit dem berühmten Stiertreiben, die Hemingway international bekannt machte.
Im Mai ist das Tal von Erro, Valle de Erro, ein einziges großes Treiben und Feiern. Dann nämlich werden sämtliche Tiere, ob Rinder, Schafe oder Ziegen, der elf Dörfer dieses grünen Tales im Norden von Navarra zusammen getrieben und markiert, damit sie auf den Gemeindewiesen weiden können. Im Ort Sorogaín hat sich in den letzten Jahren ein großes Spektakel und Volksfest daraus entwickelt, das zu den interessantesten des Tales zählt. Sobald die Tiere aus Navarra auf diese Weise registriert und markiert sind, erfolgt am 26. Mai, gemäß eines Vertrages aus dem Jahr 1856, die Brandmarkung der Tiere auf der französischen Seite der Pyrenäen im Tal von Baigorri in Urepel.
Der Juni ist der Monat der gastronomischen Feste. Er beginnt am 3. Juni in der Gemeinde von San Martín de Unx mit dem „Tag des Roséweins“, el Día del Rosado. Einwohner und Touristen können den ganzen Tag über die vier Bodegas des Ortes besuchen, kostenlos an Führungen durch die historische Altstadt mit ihren mittelalterlichen engen Gässchen und einer der schönsten Kirchen der Romanik Navarras teilnehmen. Überall kann man die typische Chistorra, eine kräftige Bratwurst, und natürlich die Weine der Region probieren.
Ebenfalls Anfang Juni findet alljährlich in Etxalar, das auch für die Vielzahl seiner historischen Taubenschlägen bekannt ist, ein Käsemarkt statt. Das letzte gastronomische Fest führt nach Milagro, wo am 17. Juni der Tag der Kirsche, el Día de la Cereza, gefeiert wird. Tausende von Besuchern drängeln sich an den Ständen mit Kunsthandwerk und gastronomischen Spezialitäten rund um die rote Frucht.