Sevilla: Lassen Sie sich von Andalusiens Hauptstadt verzaubern
Flamenco, Stierkampf und glanzvolle Bauten
Sie ist eine der heißesten Städte Spaniens und zu jeder Jahreszeit eine Reise wert: die andalusische Metropole Sevilla. Dem Besucher hat sie eine ganz besondere Atmosphäre zu bieten. Und präsentiert sich mit ihren architektonischen Schmuckstücken wie ein Museum
Sevilla, die Hauptstadt Andalusiens, glänzt mit einer Vielfalt, wie man sie selten gesehen hat: Beeindruckende Gebäude, romantische Gassen und die Spuren einer orientalischen Geschichte – dies alles macht Sevilla zu etwas ganz Besonderem. Kein Wunder, denn die Historie der Stadt ist bemerkenswert. Einst eine römische Kolonie, war Sevilla im 8. Jahrhundert unter arabischer Herrschaft. Mit der Eroberung von Ferdinand III von Kastilien gehörte Sevilla dann zu Spanien. Der Wechsel von europäischer und arabischer Herrschaft ist überall sichtbar, vor allem aber in der Architektur, die sich in einem Mix verschiedener Baustile präsentiert.
Eine Reise in den spanischen Süden ist stets lohnenswert. Im Frühjahr und Herbst ist das Klima am mildesten und – so sagen die Sevillanos – das Licht am schönsten. Dafür blühen die Magnolienbäume in der Stadt im Mai und Juni in voller Pracht und geben ihr ein zauberhaftes Erscheinungsbild.
Erkundungswege
Geht man in Sevilla auf Entdeckungstour, sollte man dies am besten zu Fuß planen oder sich einem der zahlreichen Tourismusunternehmen anschließen. Auto fahren ist in den engen Straßen nicht so einfach. Ein Nachteil ist dies aber keineswegs. "Vieles kann man in Sevilla zu Fuß erkunden und dabei gemütlich durch die Gassen schlendern", weiß Montserrat Cañamero-López vom Spanischen Fremdenverkehrsamt in Düsseldorf. "Nur so", empfiehlt sie, "entdeckt man die Feinheiten in der Stadt, wie zum Beispiel marmorgeschmückte Häuserwände und verzierte orientalische Innenhöfe." Will man sich ein Stück von Sevilla mit nach Hause nehmen, so findet man zahlreiche kleine und große Läden mit handverzierter Keramik zu angenehmen Preisen.
Größte gotische Kirche der Welt
Sie ist berühmt, beeindruckend und ein Muss für jeden Besucher der Stadt: die Kathedrale von Sevilla (Santa Maria de la Sede). Mitten in der Stadt gelegen, ist sie mit fünf Kirchenschiffen die größte gotische und die drittgrößte christliche Kathedrale der Welt. Viele Besucher lassen sich durch die Kirche führen, da viele spannende Geschichten erzählt werden und man dabei auf besondere historische Besonderheiten aufmerksam gemacht wird, wie z.B. auf das Grabmal von Christoph Kolumbus.
Wer lieber allein durch die Kathedrale schlendern möchte, kann die enorme Ausdehnung, die vielen goldenen Verzierungen und die wunderschönen Bilder auf sich wirken lassen. Beeindruckend ist auch die riesige, mit Gold verzierte Orgel.
Einst stand am Platz der Kathedrale eine Moschee, an die heute nur noch die so genannte Giralda erinnert. Die Giralda ist das ehemalige Minarett der Moschee und dient als Aussichtsturm der Stadt.
Architektonische Vielfalt
Ein künstlerisches und kulturelles Meisterwerk ist der Königspalast (Réal Alcazar). Er ist das beste Beispiel für die architektonische Vielfalt Sevillas. Man entdeckt Elemente des arabischen Mudejarstils, gemischt mit gotischer Bauweise und Elementen aus dem Barock. Zahlreiche Umbauten und Restaurierungen machten den Königspalast zu dem, was er heute ist: die offizielle Residenz der königlichen Familie.
Auch die Gärten des Réal Alcazar lohnen einen Besuch. Bei einem Spaziergang durch die gigantischen Anlagen mit Terrassen, Brunnen und Pavillons kann man viel bewundern, von Pampelmusensträuchern bis hin zu Palmen.
Die Ibero-Amerikanische Ausstellung
Die Ibero-Amerikanische Ausstellung 1929 hinterließ in Sevilla deutliche Spuren. Jahre vorher errichtete der berühmte Architekt Aníbal Gonzalez die verschiedenen und jeder auf seine eigene Art besonderen Pavillons (Pabéllons) für die Ausstellung. Zentrum war der auch von Aníbal Gonzalez angelegte Plaza de España. In dem halbkreisförmigen Gebäude sind heute Büros für die andalusische Verwaltung untergebracht.
Der Plaza de España imponiert mit der typischen sevillanischen Mischung verschiedener Bauelemente und seiner enormem Ausdehnung und gilt als Wahrzeichen der Stadt.
Die Stierkampfarena – La Plaza de Toros
Stierkampf hat in Spanien eine lange Tradition. Die zweitälteste Stierkampfarena (La Real Maestranza) befindet sich in Sevilla. Sie hat einen Durchmesser von 68 m und ist das Resultat jahrelanger Bauarbeiten. Bis 1880 war die Stierkampfarena noch unvollendet, was bedeutet, dass die Tribünen nicht vollständig um den Sandplatz herumgebaut waren. In der heute fertig gestellten Arena hat man die Gelegenheit, sich einen der berühmten Stierkämpfe anzuschauen, die im Oktober in Sevilla stattfinden. Allerdings ist das blutige Spektakel nicht jedermanns Sache. Ist gerade keine Stierkampfsaison, liefert das direkt an die Arena angebaute Museum zahlreiche Informationen zur Tradition und Geschichte des spanischen Stierkampfs. Aufwendig mit Fotos und Kostümen gestaltet, bekommt man hier zumindest einen ersten Einblick in das Thema Stierkampf.
Feste feiern
Sevilla wirkt wie eine Stadt, die niemals schläft. Nachts feiern Jung und Alt in urigen Bars oder an öffentlichen Plätzen – von Langeweile keine Spur. Besonders viel los ist in der Woche nach Ostern. Dann feiert Sevilla – eine Stadt, in der das ganze Jahr über viele Pferdekutschen unterwegs sind oder an den großen Plätzen auf Kundschaft warten – ein großes Volksfest (Feria de Abril). Santiago García-Dils von Turismo Sevilla erklärt: "Circa 1400 Kutschen werden dabei präsentiert. Sogar die Kutschen aus dem Kutschenmuseum sind auf den Straßen zu sehen. Es wird gefeiert und getanzt bis in die frühen Morgenstunden. Entgehen lassen sollte man sich das Spektakel mit viel Flair, verbunden mit der typisch spanischen Lebensfreude, zu dieser Zeit auf keinen Fall."
Flamenco Biennale

Alle 2 Jahre findet in Sevilla die „Biennale de Flamenco“ statt. Die Hauptstadt Andalusiens ist dann im Tanzfieber. Überall werden Flamenco-Tänze aufgeführt und die Flamenco-Sänger und -Sängerinnen geben beeindruckende Vorstellungen. Die Aufführungen finden teilweise in den aufwändig dekorierten Theatern der Stadt statt – aber auch unter freiem Himmel in einfachen Innenhöfen. Die Stimmung ist jedoch immer ausgelassen. Es wird geklatscht, gejubelt und getanzt. Flamenco ist ein Lebensgefühl – der Beweis dafür ist diese Biennale. Noch spätabends klatschen und singen die Menschen in den Bars oder auf den Straßen und strahlen wahre Lebensfreude aus.
Zeitgleich zu der Biennale 2006 wurde in Sevilla ein weiteres Highlight eröffnet: das Flamenco-Museum. Egal ob man Flamenco mag oder nicht: Dieses Museum ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Das von der weltberühmten Flamenco-Tänzerin Christina Hoyos gegründete Museum ist ausgestattet mit modernster Technik. Die Tänzerin und Choreographin lebt für den Flamenco und hat dies mit dem mit viel Liebe und Aufwand gestalteten Museum zum Ausdruck gebracht. Es wird viel mit Musik, großen Bildern, Aufnahmen von verschiedenen Flamenco-Stilen und Interviews gearbeitet. Neben einer festen Ausstellung gibt es drei wechselnde Ausstellungen. Das Besondere: Es ist das erste Flamenco-Museum mit einer integrierten Flamenco-Tanzschule. Hier kann jeder – Anfänger oder Profi – Flamenco lernen oder seinen Stil verbessern. Durch eine Glasscheibe haben Zuschauer die Möglichkeit, einen Blick in den Unterrichtssaal zu werfen. Ein kleiner Shop am Ausgang des Museums bietet hübsche Souvenirs und typisch spanische Mitbringsel an.
Praktische Infos zu Sevilla
Anreise:
Sevilla ist mit dem Flugzeug in ca 4-5 Stunden erreichbar. Neben direkten Verbindungen (z.B. von Air Berlin). Für alle, die noch einen Zwischenstopp in Madrid machen möchten, bietet Iberia (Infos und Buchung: 01805/44 29 00, 09.00-20.00 Uhr, 12 Cent/Min) günstige Flüge Düsseldorf-Sevilla via Madrid an.
Turismo de Sevilla,
Edificio Lardo, 4°, 41004 Sevilla,
Tel: 0034 954 59 52 88, Fax: 0034 95 45 92 915
https://www.turismo.sevilla.org
Tourismusbüro der Provinz Sevilla:
https://www.turismosevilla.org
Internationale Vorwahl: 0034
Hotels in Sevilla:
https://www.hotelesdesevilla.com
Hotel Petit Palace Santa Cruz ****plus
C/Muños y Pabón 18
41004 Sevilla
Tel : 0034 954 221 032 Fax : 0034 954 225 039
mailto:santacruz@petitpalace.com
https://www.petitpalace.com/de/hotels/sevilla-zentrum/santa-cruz/
Flamenco-Museum Museo del Flamenco
C/Manuel Rojas Marcos, 3
Tel: 0034 954 340 311 Fax: 0034 954 340 364
mailto:info@museoflamenco.com
https://www.museoflamenco.com
Öffnungszeiten: Nov-Mär: 9.00-18.00 Uhr Apr-Okt: 09.00-19.00 Uhr
Eintrittspreis: Erwachsene: 10 € Studenten: 8 € Kinder: 6 €
Museum der Stierkampfarena
Paseo Cristobal Colón, 12
Tel: 0034 954 224 577 Fax: 0034 954 220 112
mailto:realmaestranza@terra.es
https://www.realmaestranza.com
Eintritt: 4 €
Kutschenmuseum
Museo de Carruajes
Plaza de Cuba, s/n
41011 Sevilla
Tel: +34 954 27 26 04 Fax: +34 954 27 29 95
mailto:rcea@rcea.e.telefonica.net
https://www.museodecarruajes.com
Kathedrale Sevilla
Avda. de la Constitución s/n. 41001 Sevilla
Tel : 0034 954 214 971 Fax : 0034 954 564 743
mailto:cabildose@catedralsevilla.org
https://www.catedralsevilla.org
Besuchzeit : Mo-Sa : 11.00-17.00 Uhr So 14.00 – 18.00 Uhr
Arabische Bäder Aire de Sevilla
C/Aire, 15
41004 Sevilla
Tel : 0034 955 010 024 Fax : 0034 754 213 908
mailto:reservas@airedesevilla.com
https://www.airedesevilla.com
Restaurants - Von der Autorin getestet
Restaurante La Raza
Avda. Isabel la Católica, 2
Tel: 0034 954 232 024 Fax: 0034 954 238 488
mailto:info@restauranteleraza.com
https://www.restaurantelaraza.com
Feiner iberischer Schinken gehört im Restaurant La Raza zu jedem Menü.
Restaurant El Cabildo
Plaza del Cabildo s/n
41001 Sevilla
Tel: 0034 954 227 970 Fax: 0034 954 214 189
mailto:reservas@abades.com
https://www.abades.com
Im El Cabildo speisen Sie in typisch spanischem Ambiente.
Kiosko de las Flores
C/Betis s/n
Tel: 0034 954 274 576
mailto:reserves@andalunet.com
https://www.kioscodelasflores.com
Hier finden Sie eine große Auswahl an Fisch- und Fleischgerichten.
Robles restaurantes
0034 954 213 150
https://www.roblesrestaurantes.com
Köstliche Tapas und leckerer Wein machen dieses Restaurant zu etwas Besonderem.
Text und Fotos: Karima Hayit
Alle Angaben wurden von der Autorin nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt und von der Redaktion von Hayit Medien und Fernweh.de überprüft. Allerdings kann keine Gewähr oder Haftung für einen etwaigen Schaden übernommen werden.
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