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Zurück in die Eiszeit: Geführte Touren durch das Murnauer Moos

Lehrreiche Streifzüge durch das größte Alpenrandmoor Mitteleuropas

Der neue Aussichtspunkt informiert über die Landschaft (Foto: Eugen Gebhardt)

1000 verschiedene Blütenpflanzen, Farne und Moose und 4000 Tierarten sind im Murnauer Moos zuhause. Wer hier zum Streifzug aufbricht, läuft durch das größte Alpenrandmoor Mitteleuropas und macht mit der Artenvielfalt Bekanntschaft, die sich über die Jahrtausende entwickelt hat. Von Mai bis Oktober leiten ausgewiesene Experten Besucher durch das streng geschützte Naturidyll und zum neuen Aussichtspunkt, von dem aus man über die weite Ebene bis hin zu den Alpengipfeln sehen kann.

Dr. Helmut Hermann kennt das Murnauer Moos mit seiner 23 Quadratkilometer großen Kernfläche gut. Seit 15 Jahren führt der Biologe durch die Landschaft und zurück in die Eiszeit. Denn das Murnauer Moos entstand, als der Loisachgletscher schmolz, sich das Wasser im Becken sammelte und der einstige See verlandete. Der Experte erklärt naturkundliche Zusammenhänge und die Besonderheiten des Moores.

Im Frühjahr lassen blaue Schwertlilien das Gebiet bunt werden. Wenn die Knabenkräuter blühen, erscheint die Ebene in Rosa und Lila, bevor die rostroten Seggengräser den Herbst ankündigen. „Die Landschaft präsentiert sich immer wieder neu“, erklärt Traudl Bergmeister, die den Gästen auf ihren Führungen das Nieder- und Hochmoor näher bringt. Gern präsentiert sie den Sonnentau – eine fleischfressende Pflanze, die Insekten verspeist. Hier, wo Kreuzotter und Ringelnatter, Dachs und Iltis, Klappergrasmücke und Wachtelkönig zuhause sind, wählt sie ihre Routen je nach Jahreszeit und Wetterlage.

Der neue Aussichtspunkt, der auf 600 Metern über dem Meeresspiegel errichtet wurde, ermöglicht den Blick über die Moorebene bis zu den Berggipfeln am Horizont. Für weiterführende Informationen steht dort eine Panorama-Tafel zur Verfügung, die von Ost nach West über Jochberg, Dreitorspitze, Herzogstand, Wettersteingebirge und Ammergauer Alpen informiert.

Urlauber können aber auch alleine ins Murnauer Moos aufbrechen. Ein gesicherter Rundweg, der zwölf Kilometer lang ist, ermöglicht individuelle Touren.

Info
Die Führung unter dem Titel „Von Bulten, Drischen und Köcheln“ mit Dr. Helmut Hermann dauert fünf Stunden und kostet vier Euro mit bzw. sechs Euro ohne Kurkarte. Das dreistündige „Erlebnis Nieder- und  Hochmoor“ mit Traudl Bergmeister kostet vier bzw. fünf Euro.


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