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Normandie: Der Mont-Saint-Michel wird wieder eine Insel

Ein Renaturierungs-Projekt lässt das Wasser um den berühmten Glaubensberg wieder fließen

Mont-Saint-Michel, Normandie

Wieder eine richtige Insel: der Mont-Saint-Michel in der Normandie

Rund um den Mont-Saint-Michel, eines der beliebtesten Touristenziele in der Normandie, wurde das Wasser immer knapper. Im Laufe der Jahrzehnte hatten sich immer mehr Sedimente in der Bucht abgelagert, sodass sie mehr und mehr verlandete. Dazu trug auch der 1869 angelegte Straßendamm bei, der den Glaubensberg mit dem Festland verbindet. Die Zirkulation des Wassers in der Bucht wurde gebremst und verhinderte, dass der Mont stetig mit Wasser umspült wurde.

Um den berühmten Berg im Meer zu retten, wurde ein Renaturierungsprojekt ins Leben gerufen, dass die Verlandung der Bucht stoppen und aus dem Glaubensberg wieder eine richtige Insel machen sollte.

Der erste  Schritt war die Errichtung einer Stauanlage am Fluss Couesnon. Zusammen mit neuen Service- und Informationseinrichtungen bildet heute ein neuer Parkplatz auf dem Festland mit mehr als 4.000 Parkmöglichkeiten den neuen Ausgangspunkt für die Erkundung des Berges. Pendelbusse bringen die Touristen vom  Parkplatz zum Mont-Saint-Michel.

2014 wurde die neue Brücke, die den Straßendamm aus dem Jahre 1869 ersetzt, eröffnet. Der österreichische Architekt Dietmar Feichtinger konzipierte und baute die 760  Meter lange und elf Meter  breite Stelzenbrücke.

Für das Frühjahr 2015 sind die Abrissarbeiten des alten Straßendamms geplant, die im Sommer 2015 abgeschlossen sein sollen. Der Zugang zum Mont-Saint-Michel ist ganzjährig, abgesehen von wenigen Stunden pro Jahr, in denen der Gezeitenkoeffizient größer als 110 ist, möglich.

Naturschauspiel Mont-Saint-Michel

Seit Sommer 2013 ist der Mont-Saint-Michel bei einem Gezeitenkoeffizient von über 110 wieder komplett von Wasser umspült und somit eine richtige Insel. Dieses Naturschauspiel dauert wenige Stunden und konnte seit über 130 Jahren nicht mehr beobachtet werden.

2015 wird es nun rund 40 Mal, d.h. an zwanzig Terminen eine Springflut geben. Bei einem Gezeitenkoeffizienten von mehr als 110 wird sich das Spektakel dann zwei Mal pro Tag abspielen: früh am Morgen und am Abend.

Die nächste große Springflut findet am 21. März 2015 statt, dann wird der Koeffizient von 118 erreicht. Um einen Koeffizienten von 120 zu sehen, muss man sich jedoch noch bis zum März 2073 gedulden.


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