Eigentlich sollte es ein schönes Wochenende werden. In der Wallonie, im belgischen Liege (Lüttich). Das Ramada Plaza, gebucht über booking.com, hat die besten Jahre zwar schon hinter sich, liegt aber citynah und von der Maas nur durch eine vierspurige Hauptstraße getrennt. Wir hatten uns für ein Executive DZ entschieden, das laut Buchungsportal u.a. geräumig sein sollte, eine Minibar hatte und seine Gäste als schmackhaftes Sahnehäubchen mit einer Schachtel Pralinen und einer Flasche belgischem Bier überraschen wollte. Tatsächlich hatte das, na ja leicht geräumige Zimmer, keine Minibar, sondern nur einen leeren Kühlschrank. Und das Angebot mit Pralinen und Bier, in den Buchungsdetails genauso beschrieben, kannte die Rezeption nicht: „So was bieten wir nicht an!“
Auf unsere entsprechende Beschwerde bei booking.com hieß es dort beim Kundenservice zunächst: „Das Hotel hat uns bestätigt, dass jedes Zimmer über einen Kühlschrank verfügt. Eine Minibar wird nicht angeboten, Gäste können die Produkte entsprechend am Empfang kaufen.“ Huch, wie passt das mit der Zimmerbeschreibung zusammen? Und von Pralinen und Bier war gar nicht mehr die Rede.
Wie auch immer: Im Internet tauchte das Angebot nach unserer Beschwerde auch nicht mehr auf. Beim Buchungsportal hieß es dann lapidar: „Für den Inhalt der Angebote, die wir beschreiben, ist das Hotel, nicht booking.com verantwortlich.“ Was wohl im Umkehrschluss bedeuten soll: Der Gast muss sich im Hotel erkundigen: „Haben Sie das beschriebene Angebot – ja oder nein?“ Wie weltfremd ist das denn! Zum Glück aber hat ja der Kunde im Internet auch weltfreundliche Buchungs-Alternativen.
Übrigens: Ein schöner Abend ist es dann in Lüttich doch noch geworden. Die Altstadt ist ganz nett, es gibt viele hervorragende Restaurants (Tipp: für Freitag- und Samstagabend unbedingt reservieren!). Und ein belgisches Bier oder auch zwei oder auch drei kann man auch viel besser jenseits des Ramada genießen. Am Ende nach 14 Bearbeitungstagen hat booking.com sogar noch 10 Euro erstattet, „wegen der Unannehmlichkeiten“.
(Alexander Richter)