Die weiten Karsthochflächen der Causses-Landschaft im Departement Aveyron wurden gemeinsam mit benachbarten Gebieten im Languedoc-Roussillon zum Welterbe der UNESCO erklärt. Damit erhält eine seit Jahrhunderten überlieferte Weidewirtschaft ihre Anerkennung.
Den Landwirten, die in den Causses-Gebieten Schafzucht betreiben, ist der Erhalt dieser Natur zu verdanken. Ohne die Weidewirtschaft wäre die Landschaft eine undurchdringliche Strauchheide. Seit jeher sorgen Hirten mit ihren Schafherden für die Landschaftspflege. Die Erklärung der UNESCO bekräftigt die Bedeutung der Natur und des kulturellen Erbes dieser Landschaften. Für die Landwirte der Causses ist dies zudem eine Gelegenheit sich dem Tourismus zu öffnen. Bauernhöfe können besucht werden und gekennzeichnete Wanderwege durchziehen die Karsthochflächen, in denen eine seltene Flora, darunter zahlreiche Orchideenarten, ein Refugium gefunden hat. Dank der Aufnahme in das Welterbe wird auch das architektonische Erbe bewahrt. Dazu gehören die mit Steinen befestigten Wasserstellen, „Lavognes“, mit Steinplatten gedeckten Gehöfte und die riesigen Scheunen mit Gewölben aus Trockenmauern.
In der ehemaligen Kommandantur der Tempelritter, La Couvertoirade, drängen sich hinter der Wehrmauer die gut erhaltenen, mittelalterlichen Häuser. Deshalb wurde der Ort in die Reihe der schönsten Dörfer Frankreichs aufgenommen. Weitere Spuren der Ordensritter finden sich in Sainte Eulalie, dem Mutterhaus des Ordens, im Festungsdorf Saint-Jean-d‘Alcas, in Le Viala du Pas Jaux und La Cavalerie. Die Orte sind Etappenziele bei einem Streifzug durch die Causses-Landschaft. Und ohne die Schafzucht auf diesen Karsthochflächen gäbe es zum Beispiel keinen Roquefort. Darüber informiert die Ausstellung Pastoralia in Saint-Affrique, die einen Überblick über die Rolle der Schafzucht für die Causses-Landschaft gibt.
Grands Causses in Frankreich werden UNESCO-Welterbe

Die Grands Casses, wo Schäfer ihre Herde weiden, wird jetzt zum UNESCO-Welterbe erklärt (Foto: ATOUT FRANCE)



