News Details

Anzeige

Auf König Ludwigs Spuren

Themenwanderungen zum 125. Todestag von König Ludwig II.

© E. Burmester

Spinner oder Genie? Unfall oder Mord? Diese und andere Fragen wirft die Wanderwoche auf den Spuren des Märchenkönigs Ludwig II. auf. Leichte Bergwanderungen auf königlichen Pfaden führen zu den Lieblingsplätzen seiner Majestät und werden mit Führungen durch die Schlösser Herrenchiemsee, Linderhof und Neuschwanstein ergänzt. Von seinem Geburtsort, Schloss Nymphenburg, bis an die Stelle im Starnberger See, an der man am 13. Juni 1886 seine Leiche barg, führt der Weg.

Im August 1845 brachte Kronprinzessin Marie von Preußen, wenige Jahre später Königin von Bayern, in Schloss Nymphenburg ihr erstes Kind Ludwig zur Welt. Mit ihm und seinem Bruder Max unternahm sie schon früh Ausflüge in die Alpen. Als begeisterte Bergsteigerin erklomm Marie unter anderem im Jahre 1854 den 2713 Meter hohen Watzmann. Ihr Ehrgeiz, als erste Frau die Zugspitze zu besteigen, wurde allerdings durch das Verbot ihres Ehegemahls Max II. ausgebremst. Er bezeichnete ihren Plan als „unziemlich für eine Königin“, was Marie nicht hinderte, den Berg nach dem Tod des Gatten zu besteigen. Für ihre bergsportlichen Aktivitäten entwarf Marie übrigens die erste weibliche Outdoor- Bekleidung: ein Kleid mit weitem Rock aus schwarzem Loden, darunter eine lange Hose und feste Schuhe; dazu trug sie einen Miesbacher Hut.

Der Seedampfer bringt die Wanderer von Prien aus hinüber zur Insel Herrenchiemsee. Vor der Besichtigung des Schlosses verschafft eine Rundwanderung einen Eindruck von der Insellandschaft. Ludwig wollte hier sein eigenes kleines Versailles schaffen, um den Traum des absoluten Herrschers zu träumen, der er nie war. Weiter geht es nach Aschau und von dort per Seilbahn hinauf zur Kampenwand. Die Gipfelbesteigung ist optional. Über den Chiemsee, den Wilden Kaiser bis zum Alpenhauptkamm mit dem Großvenediger reicht die Sicht. Von einem abgelegenen Seitental aus führt die nächste Wanderetappe in Ludwigs Fußstapfen nach Schloss Elmau und von dort weiter auf dem Königsweg zum 1866 Meter hoch gelegenen Jagdschloss Schachen. Über Ettal verläuft die Route nach Schloss Linderhof, dem Lieblingsschloss Ludwigs.

Letztes Ziel der Wanderwoche ist der Starnberger See. Dorthin, nach Schloss Berg, wurde Ludwig am 12. Juni 1886 gebracht, nachdem ihn Ärzte auf Betreiben des Kabinetts für geisteskrank und damit regierungsunfähig erklärt hatten.

Der König hatte mit seiner Leidenschaft für Prunkbauten Bayern fast in den Staatsbankrott getrieben. Vom gemeinsamen Spaziergang kehrten Ludwig und sein Begleiter, der Arzt Prof. Bernhard von Gudden, nicht zurück. Todesumstände sind bis heute ungeklärt. Die offizielle und umstrittene Version lautet: Ludwig ertrank am 13. Juni 1886 im Starnberger See. Ein Holzkreuz im flachen Uferwasser erinnert an die Stelle, an der er gefunden wurde.


Anzeige
Anzeige